Es kann und darf nicht anders sein, als dass jeder nur für das was
er tat oder nicht tat verantwortlich ist. Doch wie ist es, wenn sein Reichtum
(und damit in weiterem Sinne die heutige Armut anderer) durch Unrecht,
Sklaverei, Raub und Mord seiner Vorfahren zustande kam? Kann er dann sagen,
dass ihn das nichts angehe, denn er habe ja saubere Finger? Wohl kaum.
Wie ist es (was die Regel ist), wenn Staaten in der Vergangenheit
ihr Staatsgebiet gestohlen haben und – wie etwa die USA – zig Millionen
Ureinwohner getötet haben, wenn sie – wie etwa England ihren Aufstieg und
Reichtum ursprünglich dem Sklavenhandel zu verdanken haben, bei dem auch viele
Millionen getötet wurden. Wie ist es bei all den ehemaligen Kolonialmächten,
die andere Länder ausgeplündert haben?
Natürlich ist kein heute Lebender für die früheren Schandtaten
anderer verantwortlich, doch er ist dafür verantwortlich, dass sein Reichtum
zur Wiedergutmachung verwendet wird, um einen Ausgleich zu schaffen zwischen
den Rechtsnachfolgern der Beraubten und denen der Räuber. Doch wird das
gemacht? Die Nachfahren der Räuber plündern weiter, wenn auch subtilerer mit
Handel und einem irrwitzigem Zinssystem.
Was ist mit der Verantwortung von heute lebenden Deutschen für die
Verbrechen der Nazis? Unsere Verantwortung besteht darin, heute gegen Rassismus
und Völkermord einzutreten.